BERGBAU

Der herkömmliche Bergbau und seine Folgen für Menschen und Umwelt.

Herkömmlicher Bergbau zur Edelmetall- und Edelsteingewinnung – alles andere als nachhaltig!

Der herkömmliche Bergbau verursacht oft große ökologische und soziale Schäden: Natürliche Lebensräume oder landwirtschaftliche Flächen werden durch den Tagebau vernichtet. Insbesondere bei der Suche nach Gold führt der unsachgemäße Einsatz von Zyanid und Quecksilber zur langfristigen Vergiftung von Böden und Trinkwasser. Um die Edelmetalle aus der Erde zu gewinnen, wird sehr viel Energie verbraucht und damit viel CO2 freigesetzt. Die einheimische Bevölkerung wird aus ihrem angestammten Lebensraum vertrieben. In den Minen gibt es für die Einheimischen nur gering qualifizierte Jobs. Viele sind zur Abwanderung in die Slums der Großstädte gezwungen. Ist das Vorkommen erschöpft, ziehen sich die Bergbauunternehmen zurück. Übrig bleibt oft eine ökologisch und kulturell zerstörte Landschaft.

Am Beispiel des Goldbergbaus stellen wir die Situation vor:

Gold gehört zu den Rohstoffen, für deren Gewinnung der höchste Aufwand betrieben werden muss. Je mehr leicht zugängliche Goldvorkommen ausgebeutet sind, desto schwieriger wird es, an anderen, weniger ergiebigen Fundorten Gold zu gewinnen. Die Vorkommen von Gold stammen aus Lagerstätten rund um den Globus. Zu den Staaten mit der höchsten Goldproduktion gehören Südafrika, die USA, Australien, Russland, Peru, China und Ghana. Der überwiegende Teil des Goldes wird bergmännisch durch Abbau und Aufbereitung von riesigen Mengen Gestein gewonnen.

Bei einer weltweiten jährlichen Goldgewinnung von bis zu 2500 t Gold und einem Gehalt von 1,7 g/t Gestein sind das 1.470.588.235 Tonnen goldhaltiges Gestein pro Jahr; diese Menge entspricht etwa der Anzahl von 5000 Containerschiffen mit einer Ladekapazität von 300.000 Tonnen. Noch größere Mengen an Gestein müssen abgebaut werden, um das goldhaltige Gestein unter dem Deckgebirge zu erreichen. Ausgehend von einem geschätzten durchschnittlichen Verhältnis von Abraum zu Erz von 2:1 müssen rund 2.941.176.470 Tonnen Abraum insgesamt bewegt werden. Eine schier unvorstellbar große Menge!

Für einen Ring aus 750%er Gelbgold (10 g), das bergmännisch gewonnen wurde, entstehen 8.823.529 g Abraum. Das entspricht etwa der Ladung von 1 Lkw mit 9 Tonnen Ladegewicht. Um Gestein in dieser Größenordnung abzubauen und aufzubereiten, werden riesige Mengen an Energie, Süßwasser, giftiger Chemikalien wie Zyanid und Quecksilber gebraucht . Dadurch wird die Umwelt schwer belastet.  

Das goldhaltige Erz wird aus dem Muttergestein herausgebrochen und klein gemahlen. Hierzu ist ein hoher Energieaufwand nötig.

Um Bohrer zu kühlen, die Staubentwicklung zu reduzieren, Gestein frei zu spülen und Chemikalien wie Quecksilber und Zyanid in das Gestein zu transportieren, wird Süßwasser in großen Mengen benötigt. Bei der Verwendung von Salzwasser würden die Anlagen korrodieren. Das verbrauchte Wasser fehlt  in Flüssen und Seen als Trinkwasser und für die Landwirtschaft. Außerdem füllen sich die großen Tagebautrichter mit Sickerwasser, wodurch der allgemeine Grundwasserspiegel sinkt, was fatale Folgen für die natürliche Vegetation und die Landwirtschaft haben kann. Die Barrick´s Betze Mine zum Beispiel pumpt täglich 380.000 m3 Grundwasser in die Flüsse der Umgebung.

Um die enthaltenen Edelmetalle aus dem zerkleinerten Muttergestein zu lösen, werden toxische Chemikalien wie Quecksilber und Zyanid  eingesetzt. Die giftigen Rückstände ergießen sich in die Natur und können die Lebensgrundlage vieler Lebewesen für Jahrzehnte zerstören. Die verwendeten Chemikalien gelangen ins Grundwasser und in die Flüsse und verseuchen so direkt das Trinkwasser, die landwirtschaftlichen Produkte und die Fische. Durch diese Nahrungsmittel werden nicht nur die Bewohner der Bergbauregionen dauerhaft mit Quecksilber vergiftet, sondern auch Menschen, die weit entfernt am Unterlauf der Flüsse leben.

Durch die Vergiftung ihres Lebensraumes verlieren Bauern, Fischer und Ureinwohner ihre Existenzgrundlage. Sie sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. In der Hoffnung auf Arbeit siedeln sie sich in den Slums der Großstädte an.

So geht die oftmals uralte Kultur der Ureinwohner unwiederbringlich verloren. Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern erzeugt sowohl der industrielle als auch der Kleinbergbau erhebliche Schäden für Natur und Mensch. In diesen Ländern existieren entweder keine so strengen Vorschriften zum Umwelt- und Gesundheitsschutz wie in den Industrieländern, oder vorhandene Gesetze werden nicht eingehalten.

Selbst in Industrieländern wie den USA, aber auch in Europa (Spanien, Rumänien, Türkei) verursacht der industrielle Goldabbau katastrophale Schäden. Ein Beispiel für solche Schäden war die Mine Baia Mare in Rumänien im Jahr 2000: Dort ereignete sich eine Umweltkatastrophe durch den Dammbruch eines Rückhaltebeckens für Zyanidschlamm. 100.000 m3 Schmutzwasser mit darin enthaltenen 120 Tonnen Zyaniden ergossen sich in die Umwelt. 2 Mio. Menschen waren ohne Trinkwasser. Diese Giftmenge hätte ausgereicht, um eine Milliarde Menschen zu töten. Auf einer Flussstrecke von 2000km starben 1.240 Tonnen Fisch.

Die inzwischen globalisierte Nahrungskette führt sogar so weit, dass Fische mit Quecksilberbelastung über den internationalen Fischhandel bis auf unseren Teller gelangen. Auch die enormen Abraumhalden und Stäube mit Zyanidspuren, welche die industrielle Goldgewinnung hinterlässt, werden als Staubverfrachtungen durch Wind und Wasser unkontrolliert verteilt.

Beim Bergbau auf Edelsteine treffen die meisten der dargestellten Sachverhalte ebenfalls zu. Es werden zwar keine giftigen Chemikalien wie Zyanid und Quecksilber eingesetzt, aber die sozialen und ökologischen Folgen sind dennoch enorm. Speziell die Suche nach Diamanten ist oft mit Gewalt und Kriminalität, Schmuggel und Konfliktfinanzierung verbunden.

Deshalb achten wir auf die Herkunft unserer Materialien:    

Wir verzichten weitestgehend auf die Verarbeitung von Edelmetallen und Edelsteinen aus herkömmlichem Bergbau.
Wir achten auf die sozialverträgliche und umweltschonende Gewinnung, haben transparente Lieferketten geschaffen und verarbeiten die Materialien selbst in unserer Werkstatt.                                                                                               Wir kennen den Ursprung!